Mit Mängeln vom TÜV nach Fiat

Nachdem wir nun wissen, was noch gemacht werden muss (LINK), ging es zur Fiat-Professional-Werkstatt (Link folgt nach Freigabe).

Gute Nachrichten! Alle Teile sind verfügbar und alles kein Problem. Nur die Entlüftungsschrauben an den Bremszangen könnten abreißen, dass ist halt das Risiko bei solch alten Fahrzeugen. Aber Rostlöser wurde direkt auf alle zu lösenden Schrauben gesprüht, damit es über das Wochenende seinen Dienst verrichten kann.

Auch konnten wir mal einen Blick auf Bürsti´s Unterseite machen … für sein Alter alles perfekt! Man merkt, dass er mal bei einem Mechaniker gelebt hat.

Am Donnerstag (05.09.) soll er eventuell schon wieder gesund sein und wenn alles gut läuft gibt es auch die Papier vom TÜV dazu. Dann kann er endlich in Deutschland zugelassen werden!

Vollabnahme

So, nachdem Bürsti seine Gasprüfung am Freitag bestanden hat, war beim TÜV der Termin zur Vollabnahme. Im Vorhinein habe ich versucht, so viel Daten über das Fahrzeug zu bekommen, da es noch nie in Deutschland zugelassen war und weder Fiat, Bürstner noch das KBA Informationen bereitstellen konnten. Bis auf ein Foto von einem alten Fahrzeugbrief eines Zwillingsfahrzeuges hat der TÜV nichts angeschaut … was habe ich mir für eine Arbeit gemacht …. und den Brief wollte man sich auch erst gar nicht ansehen ….
Meine größte Befürchtung war, dass wir die vorherigen 2800kg zul. Gesamtgewicht aus den niederländischen Zulassungspapieren eingetragen bekommen …

Ergebnis:
3100kg Gesamtgewicht war kein Problem. Das steht ja auch auf dem Typenschild von Bürsti! Aber dann ging es los. Radlager vorne rechts, Bremsschläuche, Auspuffgummis … alles machbar. Ölverslust, aber den hatte ich schon vorher entdeckt -> Ölfilter lose! SCHOCK
An der Anhängerkupplung wurde kein Typenschild gefunden, muss also ab. Und dann war da noch die zusätzliche Oldtimer-Hupe …. muss auch raus 😉
Was allerdings ein Problem werden könnte ist die nicht funktionierende Leuchtweitenregulierung. Die funktioniert mit Flüssigkeit und der Herr vom TÜV erzählte was von einem Umbau auf eine elektrische Variante ….

Gleich geht es zur Fiat-Professional-Werkstatt

Die erste Ausfahrt

Trotz Export-Kennzeichen sind wir direkt mal los gefahren. Eine Nacht im neuen WoMo muss dann doch vor der Vollabnahme stattfinden. Wir sind zum Speicherbecken Geeste gefahren (N 52.594150, E 7.274150). Dort kann man eine Nacht bleiben ohne Strom, Wasser und Entsorgung. Es gibt aber kostenlose WC ohne Duschen. An der Information kann man sich über alles in der Umgebung informieren. Das Highlight ist aber in jedem Fall das Speicherbecken. Ein riesiger Kiesstrand mit einem sehr schönen Lokal auf dem Deich. Wir haben es genossen! http://www.jugendhaus-geeste.de/der-wohnmobilstellplatz

Der Import (NL -> D)

Um ein Fahrzeug aus den Niederlanden zu importieren braucht es nicht viel, aber man muss einmal den Ablauf verstehen. Am Anfang haben wir viel im Internet recherchiert und sind mehr verwirrt worden, als das es geholfen hat.

Als erstes muss man mit dem Besitzer des Fahrzeuges zum RDW (niederländische Behörde für das Fahrzeugwesen), oder einer RDW zugelassenen Stelle. Dort meldet man das Fahrzeug zum Export an. Dazu muss der Verkäufer den Kennzeichenbeweis (Zulassungspapiere) und seine PIN mitbringen. Der Käufer braucht Personalausweis und Führerschein. Das Ganze kostet dann 10€ Gebühr. Damit bekommt der Verkäufer eine Bescheinigung, dass er nicht mehr für das Fahrzeug verantwortlich ist und es auf den Käufer übergeht.
Zudem muss man Kennzeichen auftreiben, die weiß und wasserfest sind und die alte NL-Kennzeichennummer tragen (NL-Exportkennzeichen)

Jetzt braucht man noch eine Versicherung, denn mit den NL-Exportkennzeichen kann man 14 Tage Haftpflichtversichert in der EU fahren. Einzige Bedingung ist, dass man nach dem Verlassen der Niederlande nicht mehr wieder in die Niederlande fährt. Das geht dann natürlich nach der Zulassung in Deutschland wieder 😉
Aber genau hier liegt ein kleines Problem. Man kann diese Export-Versicherung nicht beim RDW abschließen und wenn man im Internet danach sucht, bekommt man nur Internetseiten, auf denen man mit niederländischem Konto bezahlen kann.
Lösung: entweder der Verkäufer „leiht“ euch Geld von seinem Konto, oder man geht mal zu einem Fahrzeugexporteur (das haben wir gemacht) und fragt dort nach. Manche sind behilflich und manche machen es von einem Fahrzeugverkauf abhängig.

Wir haben alles wunderbar über einen Exporthändler geregelt, der auch RDW-zertifiziert ist. Alles hat 150€ gekostet, wir haben einen Kaffee bekommen und in dieser Zeit wurden schon die Kennzeichen getauscht. Danach haben wir die Grüne Karte (EU-Versicherungskarte) bekommen und schon könnte es los gehen.

Hier noch ein paar kleine Erklärungen
Kennzeichenbeweis in NL ist eine Plastikkarte. Dazu hat der Halter bei der Zulassung eine PIN bekommen. So kann nur er beim RDW Änderungen beantragen.
Beim RDW bekommt man den Kennzeichenbeweis mit einer Ecke abgeschnitten und ein Papier dazu. Beides braucht Ihr für die Zulassung und die eventuell notwendige Vollabnahme beim TÜV.
Wenn das Fahrzeug keine COC-Bescheinigung hat, so ist eine Vollabnahme unumgänglich. Bitte dran denken, erst Gasprüfung, dann Vollabnahme.

Endlich …

Es ist vollbracht! Wir haben uns entschlossen ein Wohnmobil zu kaufen und haben mit dem gesetzten Budget auch recht schnell etwas gefunden. Was ist es geworden? Schaut auf die Infoseite des Wohnmobils

Und dann startet das Abenteuer! Denn wir sind in den Niederlanden fündig geworden und müssen das Wohnmobil auf eigene Faust importieren … und das auf den eigenen Rädern … (warum Niederlande? Wir wohnen 10km Luftlinie von der Grenze zu NL entfernt)

Unsere Kaufentscheidung war wirklich aus dem Bauch heraus, denn die Verkäufer sind höchst sympathisch und es stellte sich raus, dass wir in nur 6km Entfernung von unserer Adresse gleich der vollüberdachte Stellplatz mit übernommen werden kann! Was ein Glück!

Dazu kam, dass das Wohnmobil für 28 Jahre sehr gut erhalten ist und immer technisch gepflegt wurde. Ein Vorbesitzer hat mal die Lackierpistole in die Hand genommen und das auch sehr professionell. Daher muss man schon das Basisfahrzeug erkennen, um eine Idee vom Baujahr zu bekommen.

Wie es weiter geht folgt dann in den nächsten Beiträgen!