Luxemburg

Von Lyon aus ging es weiter in das Großherzogtum Luxemburg. Ziel der Campingplatz Kockelscheuer. Ein sehr netter Mensch hat uns an der Rezeption begrüßt und haben alle Infos bekommen. Auch, dass in Luxemburg alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos sind und eine Bushaltestelle fußläufig erreichbar ist, die in das Zentrum fährt. Man nimmt die Linie 18 und schwups, ist man mitten drin und auch wieder zurück. Der Plan wurde dann auch am nächsten Morgen so umgesetzt. Ab durch die Stadt, zu den Kasematten und wieder zurück. Eine sehr schöne Stadt, die sicherlich nochmals besucht wird.

Lyon – Frankreich

Weiter durch die französischen Alpen, entlang der D952 und folgender Straßen Richtung Lyon, mit Vorbeifahrt an Grenoble. Mehrmals die 1000 Meter Höhe überschritten, gab es auch zwei Stops an Bergflüssen für eine willkommene Abkühlung bei den sehr hohen Temperaturen. Späte Ankunft dann in Lyon am City Kamp, einchecken und noch irgendwo was zum Essen finden, da das Restaurant am Platz die Küche schon geschlossen hatte. Wir sind dann, fast nebenan, in ein asiatisches Buffet-Restaurant eingekehrt, in dem man alles per Tablet digital bestellt. Insgesamt war das Lokal gut und wir konnten satt zum Platz zurück und den Abend beenden.

Am nächsten Tag dann früh abreisen und Willi möglichst zentral in Lyon parken. Das ging sehr problemlos an den Koordinaten N 45.44.40 O 4.49.37 und Bezahlung am Parkautomaten mit Eingabe des Kennzeichens. Dann ab in die drittgrößte Stadt Frankreich. Alte, schmale Gassen, aber auch breite Fußgängerzonen. Ein Fluss und schöne Kirchen, einfach schön.

La Palud sur Verdon – Frankreich

So langsam geht es in Richtung Heimat. Vom Mittelmeer geht es nun landeinwärts in den Grand Canyon du Verdon. Landschaftlich eine Schönheit mit den französischen Alpen, dem See Lac du Saint Croix und dem Canyon mit seinen Bergflüssen. Ziel war der Camping Municipal Grand Canyon La Palud sur Verdon. Somit auf in die Berge und ab zum See ein bisschen schwimmen. Die Anfahrt zum See ließ schon durchblicken, dass die Weiterfahrt spannend wird. Ich kenne den See und die Strecke noch aus Kindheitserinnerungen. So war es dann auch. Nach einem Umweg in die falsche Richtung, da ich den falschen Campingplatz eingegeben habe, ging es dann wieder zurück zum See. Und ab da war dann alles wie in den Erinnerungen, die D952. Für mich die schönste Route in Frankreich. Ja, man muss sein Fahrzeug schon gut kennen, aber die Ausblicke in die Alpen und die Verdonschlucht sind Mega.

Kurz vor der Ankunft am Campingplatz muss man von südwärts kommend, die Gemeinde La Palud sur Verdon durchfahren. Hier kommt man nur mit einem Fahrzeug durch und es gibt dafür eine Ampelregelung. Dort gibt es Gastronomie und eine Boulongerie, sodass man sich morgens Baguette und Croissants organisieren kann, da der Campingplatz dafür keinen Service anbietet. Zu Fuß ist ein Weg 15 Minuten, wenn man hintenrum die schöne Route nimmt, anstelle an der Hauptstraße entlang. So kommt man auch durch die noch kleineren Gassen des Dorfes. Übrigens befindet man sich kurz vor der 1000 Meter Höhenlinie und man kann vom Platz aus viele Wanderrouten beginnen. Insgesamt auch ein sehr günstiger Übernachtungspreis.

Dune du Pilat – Frankreich

Nach einer Nacht auf dem Parkplatz des Super U in Marans, der leider an einer nächtlich stark befahrenen Straße lag, kurz einkaufen und Weiterfahrt zur größten Wanderdüne Europas, der Dune du Pilat. Genaues Ziel war Pyla Camping, direkt am südlichen Ende der Düne gelegen. Der zugewiesene Platz war dann auch die dritte Parzelle hinter der Düne, der Wahnsinn das Ding. Der Campingplatz ist neu eingerichtet worden. Warum? Wer kann sich an die Waldbrände 2022 in Frankreich erinnern? Ich mich sehr stark, da ich auf der damaligen Tour auf dem Rückweg durch den Rauch gefahren bin, der kilometerweit auf der Autobahn quer zog. Somit sind im Bereich der Düne ganze fünf Campingplätze zu 90 % abgebrannt. Einen haben wir gesehen, der erst gar nicht wieder aufgebaut wurde. Überall die verbrannten Bäume als Überbleibsel, oder nur noch als Stumpf vorhanden und eine Beleuchtung obendrauf. Fasst man die Bäume an, hat man schwarze Hände und bei Sonne mit hoher Luftfeuchtigkeit reichte es nach verbranntem Holz. Aber auf dem Camping Pyla hat man wahnsinnige Arbeit geleitet und schon sehr viel bewegt. Ja, hier und da muss man einfach sagen, muss noch was gemacht werden, aber das ist Klagen auf sehr hohem Niveau.

Wenn man dann die Düne besucht und erklimmt, ist es ein traumhaftes Panorama. Sand über Sand und teilweise ist man ganz alleine. Bei Sonnenuntergang strömen die Menschen auf die hohen Punkte und genießen das Spektakel. Zur Düne sei gesagt, dass sie sich ein bis fünf Meter im Jahr vom Land nimmt. Das konnte man deutlich erkennen, an den Pinien, die nur noch halb aus dem Sand herausgucken. Das war mal Gebiet des Campingplatzes! Dies konnte man dann auch mit älteren Luftbildern bei Google gut erkennen. Verrückt. Aber auch der Mensch greift ein und die starken Verwehungen im südlichen Teil sind erkennbar. Schaut einfach bei Wikipedia 😉

Wir waren hier für drei Nächte und haben auch im Restaurant des Campingplatzes sehr lecker und gut gegessen. Den Pool haben wir auch getestet und war bei den Temperaturen auch absolut notwendig, denn zum Meer kommt man Bergab an der Düne gut hin, aber man sollte immer den Rückweg im Auge behalten, der brennende Waden bedingt. In Summe ein toller Platz, der bestimmt in der nächsten Saison wieder ein bisschen besser geworden ist.

Plouharnel bei Quiberon – Frankreich

Der nächste Stop auf der Tour lag in der Nähe zu Quiberon. Der Campingplatz am Ort Plouharnel war Camping Municipal des Sables Balncs, gelegen zwischen der Baie de Quiberon und der Baie de Plouharnel. Somit befindet man sich an der Zufahrt zur Halbinsel Quiberon. Vom Campingplatz aus gibt es mehrere Strandzugänge zur Bucht Plouharnel, wo die Gezeiten auch eine Wanderung über den Meeresboden zulassen. Wenn man einen kleinen Spaziergang macht, ist man aber auch am wesentlich größeren Strand der Bucht von Biskaya. Hier kann man surfbare Wellen nutzen, oder aus Steinen Türmchen bauen.

Der Campingplatz selbst ist recht groß und es waren noch zahlreiche Plätze frei. Natürlich die ohne Schatten. Im vorderen Bereich sind viele Bäume und auch Dauercamper anzutreffen. Die Rezeption hat den Check-in nett und einfach gemacht. Am südlichen Ende des Platzes findet man ein kleines Restaurant mit Pizza & Co. und es kommen wohl täglich andere Foodtrucks vorbei. Ein Supermarkt mit Basisartikeln und Spielzeug, sowie Strandartikel ist auch vorhanden. Wir waren parallel zu einem Liveauftritt zum Essen im Restaurant und es gab leider nur zwei Gerichte zur Auswahl. Ich würde euch empfehlen, nur die Pizza zu nehmen, die wir selbst nicht bestellen konnten, da das, was wir bekommen haben, Paella und Kebabteller überteuert und von keiner guten Qualität war. Vor allem hatte die Paella den Namen nicht verdient.

Möchte man einen Ausflug machen, kann man sicherlich nach Quiberon, wir waren aber schon begeistert von Saint-Pierre Quiberon. Man muss ca. 8 km dort hinfahren und findet Gastronomie und einen gut ausgestatteten SPAR-Supermarkt vor, sowie einen Strand. Donnerstags sollte man früh da sein, da dann ein schöner Markt mit Essen, Gemüse und Handwerkskunst stattfindet. Das Ganze wird bis 13 Uhr veranstaltet und wir waren leider kurz nach eins dort und konnten nur noch den Abbau bestaunen.

Geplant waren drei Übernachtungen, wovon wir dann nur zwei fortgeblieben sind. Es ging abends schon los mit einer Fahrt in die Nacht, um schon einen Teil der langen Strecke zum nächsten Stopp abzufahren. Ziel war ein Super U Markt in Marans.

Trouville-sur-Mer – Frankreich

Weiter auf der Tour ging es von Péronne nach Trouville sur Mer, gelegen am Ärmelkanal. Für zwei Übernachtungen war der Platz Camping Le Chant des Oiseux gebucht und angefahren. Angekommen wird man vom Platzbesitzer freundlich begrüßt und alles wird sehr gut erklärt. Wenn dann der Check-in erledigt ist, wird man von der Enkeltochter per Golfkart zum Platz geführt. Ihr merkt schon, hier ist ein Familienbetrieb am Werk. Was den Campingplatz besonders macht ist, dass so gut wie jeder Platz auf das Wasser blicken kann. Alles ist sehr gepflegt und einige Mobilheime befinden sich ebenfalls dort. Für Bullis und Zelte gibt es besondere Plätze, die man mit einem Wohnmobil nicht erreichen kann. Das kommt durch die Hanglage des Platzes zustande und entsprechende Steigungen, gepaart mit engen Kurven.

Die Innenstadt von Trouville sur Mer ist zu Fuß gut zu erreichen, besser mit dem Fahrrad. Der Hinweg ist komplett abschüssig und man muss die schöne Abfahrt dann nun mal auch wieder hoch. Wer nicht fit ist, wird vom Fahrrad früh absteigen müssen. Wir haben es teils Dreiviertel auf dem Sattel geschafft. Also E-Bike ist hier schon eine gute Sache. Die Stadt selbst ist einfach nur schön, da es sich um einen gewachsenen Ort an einem Fischereihafen handelt. Der Strand lädt zum Spazieren ein und die kleinen Gassen und der Hafen zum Schlendern.

Kurz erwähnt sollte auch der Defekt am großen Heki … leider haben die drei Scharniere nach dem neuen Eindichten doch zu starke Schäden abbekommen, sodass der Dichtkleber alleine diese nicht halten konnte. Ich habe zum Glück Universalkonstruktionskleber an Bord und es wurde gewerkelt. Mit Erfolg.

Start der Frankreich Tour

Los geht’s, auf nach Frankreich! Geplant ist eine Tour mit Stationen am Ärmelkanal, Biskaya, mittig zu den Pyrenäen, rüber zum Mittelmeer und über Lyon und Luxemburg zurück.

Für die erste Etappe wurde der Ort Péronne ausgewählt, bei dem sich der Campingplatz „Camping du Port de Plaisance“ befindet. Die Buchung kann online durchgeführt werden, inkl. Bezahlung. Angekommen wird man sehr freundlich begrüßt und eingewiesen. Direkt an der Rezeption befindet sich auch die Snackbar und nebenan der kleine Pool, der sich eher an die mitreisenden Kinder orientiert. Entsprechend waren viele Familien anzutreffen und der Platz war gut gebucht. Wir haben einen Platz, der direkt an dem hinter dem Platz verlaufenden Kanal bekommen. Man findet viele Schattenplätze und alles drumherum stimmt. Gerade das Preis-Leistungs-Verhältnis macht den Platz attraktiv.

Willi stand hier: ///dargeboten.raumsonde.patenten

Willi braucht Liebe

Was man so alles beim Kauf übersieht, wenn gut geredete wird und man sich einfach in das Ding verliebt hat …

Nach Inspektion der Aufbautechnik wurde schnell klar, dass da keine Experten am Werk waren. Eine angeschmökelte Lüsterklemme, die zu einem Plus-Verteiler umgebastelt wurde, sprach Bände. Der Solarladeregler hat dann wohl auch schon die Rente eingereicht und die beiden 140Ah Batterien dann wohl auch kurz danach. Somit war hier erster Handlungsbedarf. Also einmal Laderegler neu, Verkabelungen prüfen, Sicherungsblock einsetzen und dann mal sehen, ob die Batterien sich doch noch zum Leben erwecken lassen. Hat allerdings nicht funktioniert, somit beide raus und eine 230Ah wieder rein. Zum Glück habe die beiden Solarmodule noch ordentlich geliefert und man konnte diese auf jeweils 70 Watt taxieren. Das erschien mir aber doch ein bisschen zu wenig für Schlechtwetterperioden. Also auch hier einmal was Neues aufs Dach. Wir haben uns für 3 x 100 Watt entschieden und werden damit wohl locker eine Woche autark stehen können.

Bei der ersten kleinen Ausfahrt und einem Megaregen, wurde durch tropfendes Wasser dann auch klar, dass das große Heki auch mal neu eingedichtet werden muss. Darf auch mal nach 26 Jahren so sein. Aber bei Sichtung des Daches wurde auch klar, dass ein neuer Anstrich drauf muss. Na dann kann man das alles in einem machen, oder? So war es dann auch. Durch gute Freunde konnten wir eine Halle nutzen und das Dach sanieren, also Anstrich, Dachluke neu Eindichten, Solarmodule tauchen und dann auch gleich noch ein kleines Heki hinten anstelle der antiken Plastikdachluke einsetzen. Insgesamt sind drei volle Tage Arbeitszeit dabei zustande gekommen, mit einem sehr guten Ergebnis.

Zwischendurch gab es dann auch eine Durchsicht in der Werkstatt mit anschließendem 1,5 tägigen Aufenthalt. Alle vier Bremsen an den Hinterachsen, Bremsflüssigkeit, Ölwanne, Ölfilter, Ölwechsel, Keilrippenriemen, Dieselfilter, Luftfilter, neuer Querträger und einmal alles sichten und checken. Will ist ready for Takeoff!

Vielleicht noch etwas zum Reifendruck. Ich war am Anfang doch etwas unzufrieden, dass ein Wohnmobil aus dem Baujahr 1998 dann doch genau so viel rumpelt, wie eins von 1991. Ich bin dann stutzig geworden und habe mir mal was zum Reifendruck angelesen. Und siehe da, an der Vorderachse waren 4,5 bar drauf, obwohl 3,5 bar reichen und an der Hinterachse wurde von 4,2 auf 3,2 bar reduziert. Was ein Unterschied! MEGA! Am Ende bin ich vorne auf 3,7 bar und hinten auf 3,3 bar gegangen. Man bleibt halt doch skeptisch und vorsichtig, obwohl man es wohl nicht braucht. Reigendrucktabellen und Achslast kann man nicht falsch deuten. Meine Quelle, die mich überzeugt, ist im Ducato-Forum zu finden.

Wie Willi zu uns kam …

Grund war die fehlende Zuladung bei Bürsti. Mit dem zulässigen Gesamtgewicht von 3100 kg kommt man mit zwei Personen und Equipment sofort in die Überladung. An die Mitnahme von Fahrrädern ist schon gar nicht zu denken. Also ging es auf die Suche nach einer Lösung. Am Ende gibt es zwei Varianten. Zum einen per Luftfahrwerk und zum anderen per stärkerer AL-KO-Hinterachse. Erste Variante bringt die Möglichkeit auf 3500 kg zu kommen und die zweite Variante auf 3400 kg. Allerdings werden beide Lösungen seitens der Hersteller nicht mehr angeboten und es gibt keine Lagerware mehr. Das war schon einmal niederschmetternd. Für Blattfederfahrhinterachsen bekommt man ohne Probleme Luftfahrwerke oder Zusatzfedern. Also den Gebrauchtmarkt durchforsten und viele Mails an Hinz und Kunz … vergebens. Also was tun. Ein anderes Wohnmobil mit baugleicher Hinterachse kaufen, das über eine Auflastung verfügt und dann alles umbauen? Aber wohin mit dem zweiten Wohnmobil, dann die Kosten für die Werkstatt zweimal, auch die Ablastung plus die Auflastung beim TÜV / GTÜ / … nö, auch keine Lösung. Somit entstand die Idee, ein anderes Wohnmobil zu kaufen.

Stopp! Aber Bürsti gehört zur Familie und muss auch da bleiben! Und das wird so sein und bleiben! Amen!

Na gut, aber es muss eben ein Bruder oder eine Schwester für Bürsti gefunden werden. Los ging´s … wieder Teilintegriert, Alkoven oder doch Vollintegriert? Kastenwagen? Ach nö, keine Blechkiste … am Ende wurde es immer konkreter. Tandemhinterachse AL-KO wäre schön, Alkoven bietet viel Flexibilität, Frankia scheint schön zu sein und Ducato 230 oder 244 könnte es auch werden. Aber dann kamen doch noch ein paar 290er ins Rennen … und dann ist es Willi geworden.

4000 kg zulässiges Gesamtgewicht, mit Option auf 5000 kg, bei 6,8 Meter Länge, 3,2 Meter Höhe und einer riesigen Markise. Model Frankia A680BD auf Basis 230er Ducato mit 2.5 TD Cat Maschine, inkl. Nachrüstung auf grüne Umweltplakette.

Gut, am Ende war klar, dass hier und da was zu erneuern ist, aber das kennen wir ja von Bürsti. Also auf gehts mit dem neuen Projekt „Big Willi“. (Namensgebung aufgrund Vorname des mehr als 2 Jahrzehnte langen Vorbesitzers)