Für die aufmerksamen Leser wird klar sein, dass es lange gedauert hat, bis die hintere Stoßstange endlich wieder fertig ist. Ende September 2019 habe ich ja mit meinen Fahrkünsten und Fehleinschätzung dafür gesorgt, dass die hintere Stoßstange abgerissen und in drei Teile gebrochen ist.
Nach langer Suche für eine Ersatzsoßstange wurde klar, dass das nichts wird. Bürstner selbst hat für so alte Fahrzeuge nichts mehr auf Lager und die Form zur Herstellung ist auch nicht mehr verfügbar. Also nur noch die Chance von einem ausgedienten T620 eine Gebrauchte zu bekommen. Aber auch hier ergab sich keine Möglichkeit. Kurz noch mal geschaut, wie die Profis das reparieren könnten, aber da spielt der Geldbeutel aktuell nicht mit.
Also habe ich mich entschlossen, selbst die Stoßstange wieder herzurichten. Gesagt getan … doch so einfach sollte es dann doch nicht werden. Da bei genauer Besichtigung der Einzelteile hier und da noch weitere Vorschäden zu Tage kamen, neben der bekannten, nicht sehr schön reparierten rechten Ecke.
Ich habe dann erstmal alle Einzelteile wieder zu einer Stoßstange mit PU-Kleber zusammengebracht. Das war schon der erste Erfog, denn wie um Himmels Willen klebt man ABS-Kunststoff so, dass er nicht beim anfassen, oder bei 120km/h wieder auseinander bricht. Dazu muss man wissen, dass auf kompletter Länge die Befestigungskante abgebrochen war … somit fast 2 Meter Klebestelle …
Dann habe ich mit mit dem Dremel die alten Vorschäden vorgenommen, um zu sehen, wie es unter Glasfaser und eingelegten Kunststoffteilen aussieht. Das Ende der Expedition in die Materialien war, dass alles raus muss. Jetzt war die Stoßstange zwar ein Teil, aber die rechte Ecke sah wieder so aus, wie es beim Unfall des Vorbesitzers ausgesehen haben muss.
Die rechte Ecke hat dann die meiste Zeit gebraucht, denn ich hatte keine Ahnung, wie ich das wieder zur alten Form bringen soll. Doch dann kam die zündende Idee: Estrichgitter, oder sowas in der Art. Am Ende ist es Kanninchenstalldraht geworden. Damit habe ich dann die Form nachgebildet und mit ordentlich PU-Kleber beschichtet. Während des Klebens sah das Alles sehr gut aus, aber nach dem Trocknen dann die Ernüchterung. Das ist nicht so schleifbar, dass man das lackieren kann. Also Spachtelmasse gekauft und weiter gehts. Am Ende des Tages, bzw. der mehreren Abende in der Garage, ist es dann doch ein gutes Ergebnis geworden. Dafür, dass die Stoßstange nicht am Fahrzeug war, habe ich die Proportionen doch gut getroffen. Wenn es mich mal packt, dann werde ich es zur Perfektion bringen. Aber jetzt ist erstmal die Optik wieder so, das niemand fragt: „Da fehlt doch was. Wie ist das denn passiert?“